Reaktionen der Jugendverbände zur Neubesetzung des Jugendhilfeausschusses

Im Rahmen der Konstituierung des neuen Stadtrates fand auch die Neubesetzung des Jugendhilfeausschusses statt, der gleichzeitig ein besonderes Gremium kraft Gesetz ist. Diesem Gremium gehören neben den politischen Mandatsträgern auch eine Vielzahl an Jugendhilfeträgern an, die gemeinsam über die Entwicklungen der Jugendarbeit in der Stadt Bamberg entscheiden.

Symbolbild

Der Stadtrat hat beschlossen, dass der Stadtjugendring Bamberg in Zukunft nur noch eine Stimme in diesem für die Jugendarbeit wichtigen Gremium besitzt. Anstelle eines zweiten stimmberechtigten Mitglieds bleibt nur noch eine zweiter Sitz mit lediglicher beratender Funktion. Die Nachricht über diese Entscheidung sorgte bei den Jugendverbänden für großes Unverständnis.

Die Enttäuschung ist umso mehr nachzuvollziehen, wenn man weiß, dass der Stadtjugendring Bamberg in den Jahren zu vor mit zwei oder mehr stimmberechtigten Mitgliedern stellvertretend für die Jugendlichen in der Stadt Bamberg sowie die Vielzahl der Jugendverbände und Jugendgruppen in diesem Gremium vertreten war. Nur so sind die umfangreichen Bedarfe und Interessen der Jugendlichen dort angemessen berücksichtigt. Die vom Stadtjugendring Bamberg entsandten Mitglieder stammen aus der eigenen Vorstandschaft, die von den Jugendverbänden alle zwei Jahre gewählt werden.

Kein Wunder, dass eine Vielzahl an Jugendverbänden sich mit ihrer Enttäuschung sogar an die Öffentlichkeit wenden und Briefe an die Stadträte und Fraktionen schreiben:

„Es wird in der Politik vielfach über Möglichkeiten diskutiert ehrenamtliche Arbeit zu würdigen: Eine Idee hierzu wäre, diese Personen in ihren bestehenden Funktonen nicht zu beschneiden. Den wenigsten Ehrenamtlichen ist daran gelegen eine Nadel angesteckt zu bekommen, viel wichtiger ist es ihnen von der Politik ernst genommen zu werden.“

Udo Schoberth, Vorsitzender der Kreisjugendleitung der Bayerischen Sportjugend im BLSV Kreis Bamberg
aus dem Brief an die Stadträte und Bürgermeister vom 11.07.2020

„Mit dem Beschluss der Dekanatsjugendkammer der Evangelischen Jugend im Dekanat Bamberg vom 10.07.2020 wollen wir die Reaktion des Stadtjugendrings Bamberg vom 02.07.2020 unterstützen und damit auch unser Unverständnis über den verlorengegangenenn Sitz des Stadtjugendring Bamberg im Jugendhilfeausschuss der Stadt Bamberg zum Ausdruck bringen.“

Evangelische Jugend im Dekanat Bamberg
aus dem Unterstützungsbrief vom 20.07.2020

„Gerade wenn in der Begründung die Vielfalt der Träger der Jugendhilfe abgebildet werden soll ist es doch fraglich, warum ein Dachverband von über 30 Jugendverbänden von der Jugendfeuerwehr über die Pfadfinder bis zur Schützenjugend mit rund 12.000 Mitgliedern keine Vielfalt sein soll?“

Hendrik Torner, Organisationsreferent Die Falken Bamberg
aus der Pressemitteilung vom 28.06.2020

„Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Stimme von 33 Jugendverbänden weniger Gewicht haben soll, damit ein einziger Träger, der nur sich und seine eigenen wirtschaftlichen Interessen vertritt, einen stimmberechtigten Sitz bekommt.“

Sebastian Postler, DGB Jugend Bamberg
aus der Pressemitteilung vom 03.07.2020

„Der Stadtjugendring ist die Vertretung der Jugendlichen Bambergs und vertritt eine so große Vielzahl von Vereinen und Organisationen, dass sein Einfluss nicht zugunsten überregionaler Verbände geschmälert werden darf.“

Prof. Dr. Peter Krauseneck, Vorsitzender Schachclub 1786 Bamberg e.V.
aus dem Anschreiben vom 11.07.2020

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